Wednesday, November 01, 2006

Plaene...

...eignen sich einzig und alleine dazu, die wagen Kieswege der Zukunft zu errichten. Gerade diese Wege sind es jedoch, fuer die kein Fahrzeug genuegend Gripp hat, um sie am Stueck zu erklimmen. Viel eher wacht man am naechsten Morgen im Strassengraben auf. Glueklich sind dann jene, die unverletzt die Reise wiederaufnehmen koennen.

Wer jetzt denkt, wir waeren mit dem Mitsubishi verunfallt oder haetten sonstige koerperliche Schaeden erlitten.... der wurde von mir aufs Glatteis gefuehrt. Mit nichten, wir sizten gerade wohlbehalten in einem heruntergekommenen Gisborner Strasseninternetcafe. Wie es dazu kam:

Unsere urspruengliche Planung richtete sich an der indirekten Arbeitszusage einer Arbeitsagentur aus, die sich insbesondere auf die Vermittlung von Plantagenjobs versteht. Naja, verstehen sollte, denn es mangelte anscheinend heftigst an Informationsaustauch. Jedenfalls erreichten wir Napier puenktlich zwei Tage vor unserem geplanten Arbeitsbeginn. Als wir jedoch endlich mit unserer Kontaktperson in Verbindung treten konnten -frueh am naechsten Morgen- wurde uns mitgeteilt, dass aufgrund schlechter Wetterbedingungen auf den Feldern die Apfelernte um mindestens zwei Wochen verlegt wird. Da sich Kathi und ich so geschickt auf die Verwaltung unserer Finanzen verstehen, wie ein guter Boersianer, standen wir urploetzlich vor einem ziemilchen Problem. Nach anfaenglicher Orientierungslosigkeit entschlossen wir uns kurzerhand das Zeitliche Loch geschickt mit einer WWoofing Stelle zu uerberbruecken. WWoofing ist hierbei eine verschleierte Umschreibung fuer Arbeitskraft Ausnutzung hoechster Guete. Man verbringt 4-6 Stunden des Tages mit Farmarbeit oder Aufraeumen gelegentlich auch mit der Reinigung der Unterkunft gewaehrenden Lokalitaet. Nachdem wir fuenf Stunden lang herumtelefonierten haben -und weitere 20 NZDollar in Telefonkarten investierten- fanden wir tatsaechlich eine Bleibe fuer die naechsten 7 Tage. Wir schienen ziemilches Glueck gehabt zu haben, denn gewoehlicherweise sind die WWoofing Plaetze so begehrt, dass sie auf die naechsten drei Wochen vergeben sind.

Nun der Unglueckliche, der glaubt, dessen Gebete erhoehrt wurden, ueberhoert ohne grosse Muehen die leisen Stimmen in seinem Hinterkopf. die das Glueck auf rationaler Basis hinterfragen wollen. Ein pessimistich gestimmter Mensch haette an unserer Stelle vermutet, dass die nur 200 Kilometer entfernte Kleinstfarm von anderen WWoofern gemieden wird, weshalb die Familie unserer Bitte, uns schon am Abend des nahenden Tages zu empfangen ohne Probleme nachkommen konnte. Aber die Wahrheit liegt in diesem Falle irgendwo dazwischen...

Ich hoffe, dass wir in Baelde in der Lage sind, unsere Fotos in komprimierter Form hochzuladen, dann werde ich euch auch ein wenig mehr ueber unser Leben als selbsterwaehlte Farmersklaven berichten *g*

Jedenfalls verging die Woche ziemlich rasch und wir sahen uns gezwungen mit einem weiteren WWoofing Platz die Arbeitsluecke zu schliessen. Da wie diesmal wenigstens einige Tage als Buffer vorweisen konnten, fanden wir eine vielversprechende Stelle, die ihr Einkommen hauptsaechlich aus Orangenplantagen bezieht. Seit gestern sind wir wieder als freie Leute ohne feste Bleibe auf den Strassen unterwegs -also seit Mittwoch. Aufgenommen werden wir bei der neuen Bleibe am Montag -diese befindet sich uebrigens wieder in Napier, also sind wieder 200 Kilometer zurueckzulegen. Unser jetziges Ziel ist ein verlockend glingender Park, der wohl unsere Bleibe fuer die kommenden Tage sein wird. Also denn mal sehen wie wir uns schlagen!

Kia Ora
Kathi und Tobi

PS
Heute morgen sind wir knapp der Polizei entronnen (wir haben "versehentlich" ein Campingverbotsschild an einem schoenen Strand in der naehe von Gisborn uebersehen)

4 Comments:

At 12:35 AM, Anonymous Anonymous said...

Liebe Katharine, lieber Tobi,
hey, da habt Ihr ja eine aufregende Zeit hinter Euch. Und eine Menge Erfahrung auch wieder gemacht. Toll, wie Ihr sie gemeistert habt. Und Eure Entscheidung, ein Auto zu kaufen erweist sich wieder als golgrichtig!!! :) Bin gespannt, was Ihr über diese Zeit später zu berichten haben werdet. Aber vielleicht liegt sie dann auch schon so weit hinter Euch, dass inzwischen viel interessantere Dinge passiert sind. Auf die Fotos freuen wir uns natürlich auch schon. Die Kiwis, die man hier zur Zeit kaufen kann, kommen aus Neuseeland und schmecken sehr gut. Elke kontrolliert sie jetzt immer, ob sie nicht ein eingeitztes K oder T findet. Damit hat sie schon das Verkaufspersonal verunsichert. Das wärs doch noch: Luftpost per Kiwi, haha.
Viel Spaß beim Orangenernten.
alles Liebe
Bettina (Für Katharine ***)

 
At 2:43 AM, Anonymous Anonymous said...

"Heute morgen sind wir knapp der Polizei entronnen"

Schon klar. Mehr Details bitte? :)

 
At 5:25 AM, Blogger Sennewood said...

Das wärs doch noch: Luftpost per Kiwi, haha.
Wohl eher: Kiwis per Luftpost ;)

Da wie diesmal wenigstens einige Tage als Buffer vorweisen konnten
Uhh "einige Tage", Alter ich buffe seit über 1,5 Jahren XD

 
At 11:20 AM, Anonymous Anonymous said...

Lieber Tobias,liebe Katharine
Für das gemeine Volk schreibst du etwas verwirrend.Man muß schon ganz genau lesen ,was du da schreibst.Ist körperliche Arbeit so schlecht?Man tut halt das ,was getan werden muß.Es ist halt nicht immer leicht auf eigenen Beinen zu stehen. .Seid ihr jetzt als Vagabunden unterwegs?Ist sicher auch eine Erfahrung werd.Ich wünsche euch Durchhaltevermögen,weiß ich doch das ihr nicht unterzukriegen seid.Zu Zweit kann man Berge versetzen,hat man doch immer eine Schulter an die man sich anlehnen kann.Toi,Toi,Toi Elke

 

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