Ein letztes Wochenende in Queenstown

Moin ihr,
schande auf mein Haupt, fuer die langen Abstaende zwischen den Blogartikeln, aber es passiert hier nicht so viel, wie ihr vielleicht denkt. Wie erwaehnt, ist dies das letzte Wochenende, das wir hier verbringen werden, denn es zieht uns nach Christchurch, wo wir so ab 10. Mai nochmal Wwoofen wollen und das Auto verkaufen. Aber alles der Reihe nach... Mir faellt gerade noch etwas ein, was ich erzaehlen wollte und zwar bezueglich unserer Milford Sound Wanderung, die wir beide mit ca. 20 kg Gepaeck bestreiten mussten. Auch zu dieser Zeit des Jahres ist der Track gut ausgebucht und so verbrachten wir auf Huetten verteilt die Nacht mit 40 anderen Wanderern. Doch da waren doch noch mehr Leute, die wir tagsueber gesehen hatten... Wir fanden heraus, dass es sich bei dieser, wesentlich weniger beladenen Gruppe um sogenannte "gefuehrte Wanderer" handelte, die mehr als das dreifache fuer den Track bezahlen und dafuer mehr Luxus geniessen duerfen. Heisse Duschen (wir mussten in dem eiskalten Fluss baden, Beweisfotos gibts spaeter), gepackte Lunchpakete (jep, alles selber tragen und kochen selbstverstaendlich), eine Toilette mit zweilagigem Klopapier (da hab ich jetzt nicht so drauf geachtet), wie uns berichtet wurde... aber der absolute Hammer, ich komm einfach nicht drueber hinweg, war die heisse Schokolade am hoechsten Punkt - und ich hab nichts abbekommen.
Nach unserer Rueckkehr nach Te Anau ist uns nochmal aufgefallen, das die Leute auf der Suedinsel, speziell die Hostel- und Campingplatz-Mitarbeiter so was von unfreundlich und unpersoenlich sind... als Backpacker ist man hier definitiv die niedrigste Lebensform, vor allem wenn man im Auto schlaeft. Was mich zu einer anderen Situation bringt. Und zwar lief ich so durch die Innenstadt von Queenstown, nach einem 8 oder 9 stuendigen Arbeitstag auf dem Weinfeld, es hatte morgens geschneit (ist aber nichts liegen geblieben), mir war schon wieder kalt, ich war muede, hungrig und hatte Rueckenschmerzen, ausserdem hatte ich meine nicht uebermaessig ansehnlichen Arbeitsklamotten an. Kommt mir da so eine Tussi im Pelzmantel, fett geschminkt, mit Mann am Arm entgegen und guckt mich so naseruempfend rauf und runter... wetten die kauft in ein paar Jahren den "sorgfaeltig handgeernteten" Wein *grml* - und ratet mal, wer den wohl gepflueckt hat. Zumindest einen Teil der zukuenftigen Produktion an Pinot Noir, Pinot Gris und Gewuerztraminer aus Central Otago, wurde wohl von Tobi und mir tatkraeftig unterstuetzt.
Eine weitere Arbeitsaufgabe war das abziehen von Labels und polieren von Weinflaschen, was eigentlich nur deshalb bemerkenswert ist, weil 19 Paletten Wein nach Amerika verschifft wurden um mit der Begruendung retourniert zu werden, dass es doch bitte Schraubverschluesse sein sollen und keine Korken. Sonst macht die Arbeit auf den Weinfeldern aber Spass, vor allem wenn man den ganzen Tag einen Partner hat und sich bei der Arbeit unterhalten kann. Es ist mir auf jeden Fall lieber als Aepfel ernten, auch wenn man bei den Trauben mehr Gefahr hat sich in die Finger zu schneiden, was Tobi und ich auch beide dreimal geschafft haben. Koennte eine gute Arbeit fuer die Semesterferien sein, wenn wir denn mal mit dem Studium angefangen haben.
Ansonsten verbringen wir unsere Zeit hauptsaechlich mit lesen (und Tobi hat das Queenstown Fitnessstudio regelmaessig besucht) und zwar mit den "Rad der Zeit"Buechern, nur halt auf englisch, wem es was sagt. Ausserdem haben wir einen Kurztripp nach Invercargill und Dunedin gemacht und auf dem Weg ein paar Yellow-eyed Penguins gesehen, die seltenste Pinguin Art der Welt - eins meiner persoenlichen Musts hier in Neuseeland. Montag geht es dann nach Wanaka (da waren wir schon mal einen Tag und haben in der "Cow" diniert, sehr zu empfehlen, die beste Pizza in Neuseeland), zum Franz Josef Gletscher und dann ueber Umwege nach Christchurch.
Soweit, so gut, noch eins, wir haben jetzt unsere Flugtickets und bei mir wurde der Flug anders gebucht, als ich im letzten Artikel geschrieben habe. Ich komme am 22. Mai um 5.50Uhr in Frankfurt/Main an und bin dann entweder 10.30 oder 11.30 Uhr in Lueneburg, je nach dem welchen Zug ich erwische.
Werde mich noch mindestens einmal von Neuseeland aus melden, bis denne,
Kathi
P.S.: Liebe Gruesse auch von Tobi